Körperpsychotherapie

In unserem Leben speichern wir Erfahrungen nicht nur als Worte und innere Bilder, sondern auch als „Körpererinnerungen“. Diese Körpererinnerungen, die wir oft schon als Kind im Kontakt zu dem Erwachsenen gemacht und in uns gespeichert haben, machen sich in unserem Erwachsenenleben immer wieder bemerkbar.  Ein praktisches Beispiel ist die Art, wie wir als Säugling Körperpflege erlebt haben. Wurde mit uns liebevoll umgegangen und auf unsere Signale geachtet, erleben wir im Erwachsenenalter Berührungen auch als angenehm. Hatten wir aber eher eine lieblose und vielleicht distanzierte Körperpflege, ist Möglichkeit sehr groß, dass wir Körperkontakt immer als eher unangenehm wahrnehmen.

Da die Herkunft dieser Körpererinnerungen oft in einem frühkindlichen Zeitalter liegt, können heute auftretende Körperempfindungen oft nicht deuten, manchmal irritieren sie uns sogar.

Körperpsychotherapie ist deshalb ein wichtiger Schlüssel zur Bearbeitung von Erfahrungen, insbesondere von Traumatisierungen und Beziehungsmustern aus der Herkunftsfamilie.

Körperpsychotherapie…

  • fördert die Wahrnehmung von Körperempfindungen und Bedürfnissen;
  • dienet der Differenzierung des inneren Erlebens
  • erleichtert die Öffnung und Vertiefung von Gefühlsprozessen
  • ermöglichen die Begrenzung und Regulierung von negativen Affekten
  • unterstützt die Aktivierung von Ressourcen
  • verhilft zu einer besseren inneren Verankerung erarbeiteter Lösungsschritte

Es gibt zahlreiche körpertherapeutische Ansätze. Mein Arbeitsansatz beruht auf den Überlegungen von George Downing. Er verbindet  tiefenpsychologische Ideen mit Verfahren der kognitiven Verhaltenstherapie und der Systemischen Therapie. In die Arbeit, die im Stehen, Sitzen oder Liegen stattfinden kann, werden auf ganzheitliche Weise innere Bilder, Gedanken, Gefühle und Körperempfindungen miteinander bearbeitet.

Dies geschieht u. a. dadurch, dass wir lernen Körperempfindungen wahrzunehmen. Hilfreich bei der Körpertherapie ist die Arbeit mit dem Atem, der uns hilft, Zugang zu innere Bildern zu finden und diese in körperlichen Ausdruck zu bringen.

Da wir  viele Erfahrungen bereits in der frühen Kindheit machen, verbinde ich die Körperpsychotherapie mit der Arbeit am „Inneren Kind“. Das innere Kind trägt jeder in sich. Hat es viele gute Erfahrungen gemacht, trägt es uns in unserem Leben. Meistens hören wir die Stimme des inneren Kindes aber in Situationen, in denen wir verunsichert sind. Es macht sich dann über Glaubenssätze bemerkbar, wie z. B. „das kann ich ja doch nicht“, „ich bin viel zu unfähig“ oder „es lohnt sich überhaupt nicht“.

In der Therapie ist es mir wichtig, Klienten dabei zu begleiten um festzustellen, was die Stimme des inneren Kindes ist, was der Erwachsene in uns ist und wie dieser sein inneres Kind umsorgen kann.

In Verbindung mit der Körperpsychotherapie erlebe ich dies als eine sehr fruchtbare Kombination.

Die körperorientierte Psychotherapie ist ein eigenständiges, erlebnisorientiertes und lösungsorientiertes Therapieverfahren.